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Verbundsicherheitsglas (VSG)

VSG Definition und Aufbau

Verbundsicherheitsglas setzt sich zusammen aus zwei oder mehreren Glasscheiben, die mit hochreissfesten, zähelastischen Zwischenschichten verbunden sind. Die Zwischenschicht aus Polyvinylbutyral-Folien (PVB) ist UV-hemmend, kann klar, farbig oder schalldämmend sein.

Der Aufbau der Elemente sowie die Dicke richtet sich nach den Sicherheitsanforderungen, die an die Verglasung gestellt werden. Durchwurf- und durchbruchhemmende Gläser können mit der Anzahl der Glasschichten und der Dicke der zwischenliegenden PVB-Schichten den jeweiligen Sicherheitsbedürfnissen angepasst werden. Je mehr Glasschichten und je dicker die PVB-Zwischenschichten, desto höher die Durchbruchhemmung. Die Beschussfestigkeit erhöht sich, je grösser die Anzahl der unterschiedlich dicken Glasschichten ist.

VSG mit PVB-Folie

Folientypen
PVB: Polyvinylbutyral – thermoplastisches und visoelastisches Materialverhalten. Diese Eigenschaften sind temperatur- und zeitabhängig.

SGP: Thermoplastischer Kunststoff (lonoplast). Ist bis zu fünf Mal fester und hundert Mal steifer als PVB.

EVA: Ethylen-Vinylacetat weist eine hohe Kohäsion und deutlich höhere Adhäsionsgrade auf als PVB.

Eigenschaften

Im Unterschied zu Einscheibensicherheitsglas (ESG) zerfällt VSG bei Beschädigung nicht in kleine Krümel, sondern behält die zugedachte Schutzwirkung. So brechen beim Aufschlagen eines Stosskörpers bei Standardaufbauten meistens beide Glasscheiben und es bildet sich ein Bruchbild, das einem Spinnennetz gleicht, mit konzentrischen Kreisbrüchen um den Aufschlagsmittelpunkt und radialen Brüchen vom Aufschlagsmittelpunkt aus in die Fläche der Scheibe hinein. Dadurch bilden sich kleine Glasstücke, die auf der PVB-Folie haften und von denen nur noch eine geringe Verletzungsgefahr ausgeht. Je nach Aufschlagsenergie wird sich Verbundsicherheitsglas ausbeulen, also elastisch verformen. Dieses Verformen des Verbundsicherheitsglases stellt sich ein, wenn VSG mit der PVB-Folie durch die scharfen Glaskanten weder abgeschert noch zerschnitten wird, sondern durch die kontrolliert reduzierte Haftung Gelegenheit hat, sich vom Glas partiell zu lösen. Dadurch kann sich die PVB-Folie auf Grund ihrer Elastizität dehnen; das Verbundsicherheitsglas erfährt in gewissen Grenzen eine elastische Verformung. Dieser Vorgang erklärt auch die Forderung, dass die verwendete PVB-Folie zur Herstellung von Verbundsicherheitsglas in einem grösseren Temperaturbereich die notwendige Elastizität zeigt und auch bei tiefen Temperaturen bis in den Minusbereich hinein nicht zu einem Sprödbruch neigt.

Lichtdurchlässigkeit

Bei Verwendung von klaren Folien und klarem Glas ist die Lichtdurchlässigkeit nicht beeinträchtigt und weist ungefähr die gleichen Werte wie ein Einfachglas gleicher Dicke auf. Bei Verwendung von dicken Folienpaketen kann ein leicht gelbgrüner Farbton sichtbar sein. Mit der Dicke der VSG-Scheibe nimmt die Eigenfarbe in Form eines Grün-/Gelbstiches materialbedingt zu. Durch Einsatz von eisenoxidarmen Gläsern wird die Eigenfärbung weitgehend vermieden.

Beständigkeit

VSG ist licht- und alterungsbeständig und weist grundsätzlich die gleichen Eigenschaften auf wie normales Floatglas. Die Ränder der VSG-Tafeln sind gegen Feuchtigkeit, Säure- und Laugeneinwirkung zu schützen, damit die Folie nicht beeinträchtigt wird.

Temperaturwechselbeständigkeit

VSG besitzt die gleiche Temperaturwechselbeständigkeit und in etwa die gleiche Biegezugspannung wie normales Floatglas. Zur Erhöhung dieser Werte kann beim Zusammenbau von VSG anstelle von Floatglas ESG, ESG-H und TVG verwendet werden.

Herstellung von VSG

Beschickung

Die Beschickung der Anlage erfolgt über Portalstapler mit einer Zykluszeit von 30 Sekunden pro Bandmass. Es kann von vier verschiedenen Gestellplätzen aus geladen werden.

Reinigung

In der Waschmaschine werden die Gläser gründlich gereinigt. Vor dem Glaseinlauf beseitigen rotierende Bürsten das Trennmittel. Die Glasdicke wird automatisch gemessen, danach werden die Maschinenparameter automatisch eingestellt.

Laminierraum

Hier werden vollautomatisch Glas- Folie-Glas im Sandwich-Prinzip zusammengefügt. Da die PVB-Folie sehr empfindlich bezüglich Temperatur und Feuchtigkeit ist sowie jedes Staubkorn eine Beeinträchtigung der optischen Qualität verursacht, ist der Laminierraum ein klimatisierter Reinraum. Die Folien werden aus diesem Grund ebenfalls in klimatisierten Räumen produktspezifisch gelagert.

Vorverbund

Im Vorverbundofen wird aus den Glasplatten und der dazwischen liegenden Folie der so genannte Vorverbund hergestellt. Dazu werden die Glasplatten definiert aufgeheizt und mittels Walzen zusammen gepresst.

Autoklav

Unter Druck und Temperatur werden die Glasscheiben dauerhaft mit der Folie verbunden. Somit entsteht aus dem Vorverbund die fertige VSG-Tafel.

Entschickung

Nach dem Autoklavenprozess erfolgt eine 100 %ige visuelle Produktkontrolle. Danach werden die VSG-Scheiben mit einem Portalstapler abgestapelt.

Verbundgläser (VG)

Verbundgläser (SN EN ISO 12543-2) bieten gewisse Sicherheitseigenschaften. Dies gilt besonders bei höherwertigen, vielschichtig laminierten Brandschutzgläsern. Sie können aber oft nicht das Sicherheitsniveau eines VG erreichen. Sicherheitseigenschaften von Verbundgläsern müssen durch Prüfungen separat nachgewiesen werden (SN EN ISO 12543-2).

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